Forschungsbereich

Oberflächentechnik

Kaltplasmaspritzen

Neben den APPCVD-Prozessen gibt es schon seit vielen Jahren die sogenannten Plasmaspritzverfahren, bei denen unter Verwendung thermischer Plasmen mit Gastemperaturen von zum Teil mehr als 10000 K und unter Zuführung geeigneter Pulver (oder Suspensionen, Flüssigkeiten) Spritzschichten von mehreren Mikrometern Dicke auf thermisch stabile Oberflächen aufgebracht werden können. Derartige Plasmaspritzprozesse gliedern sich neben den Bogenspritz-, Flammspritz- oder auch den HVOF-Spritzprozessen in eine ganze Familie von thermischen Spritzverfahren zur Herstellung metallischer oder keramischer Schichten ein. Obgleich mit dem klassischen Plasmaspritzverfahren eine Vielzahl funktioneller Schichten hergestellt werden kann und das Verfahren eine breite industrielle Anwendung findet, gibt es einen entscheidenden Nachteil: die Eingrenzung auf ausreichend thermisch beständige Werkstückoberflächen. Um diese Nachteile zu überwinden, gab es in Deutschland vor rund zehn Jahren erste Untersuchungen im Bereich des sogenannten Kaltplasmaspritzens, wo mit Hilfe „kalter“ - im Sinne von nicht-thermischer - Jetplasmen und durch das Eindüsen geeigneter Pulver in das Jetplasma funktionelle Beschichtungen auch auf thermisch labilen Oberflächen appliziert werden konnten.

INNOVENT hat in 2019 in entsprechende Plasma- und Pulverfördertechnik investiert und erarbeitet gegenwärtig die technologischen Grundlagen, um metallische und keramische Dickschichten auf verschiedene, auch temperaturempfindliche Materialien aufzubringen.

 

 

Anwendungen

Beispiele für mögliche Anwendungen

  • reflektierende / absorbierende Beschichtungen im Bereich EMV-Abschirmung
  • direkt metallisierte leitfähige Strukturen
  • Schichtentwicklungen im Bereich Medizintechnik

Dr. Andreas Pfuch

Oberflächentechnik
Abteilungsleiter
Physikalische Technologien

E-Mail
Telefon: +49 3641 282554