Forschungsbereich

Primer & Chemische Oberflächenbehandlung

Korrosion

Korrosion bezeichnet die Reaktion eines Werkstoffes mit seiner Umgebung, die zu Veränderung seiner Eigenschaften führt, was z. B. Festigkeitsverminderung, Sprödigkeit oder Glanzverlust bedeuten kann. Bei Metallen wie Stahl, Aluminium oder Zink laufen chemische Reaktionen an der Oberfläche ab, welche entsprechenden Korrosionserscheinungen verursachen, wie z. B.:

  • Flächenrost
  • Lochfraß
  • Muldenfraß
  • Rissbildung
  • Weißrost bei verzinktem Stahl

Eine spezielle Form der Korrosion ist die elektrochemische Korrosion von unterschiedlich edlen Metallen in Wasser, die u. a. mittels Inhibierung des Mediums beeinflusst werden kann. Weiterhin kann das elektrochemische Rauschen bei Korrosionsvorgängen mit einem Potentiostat / Galvanostat untersucht werden.
Neben Metallen kann Korrosion auch bei anderen Werkstoffen wie Gläsern, Keramiken oder Kunststoffen auftreten.

Eine effiziente und preiswerte Möglichkeit Substrate vor Korrosion zu schützen ist das Aufbringen von Beschichtungen, die neben der Barrierewirkung noch weitere Funktionen erfüllen, die durch Zusätze wie aktive oder passive Korrosionsschutzpigmente, UV-Stabilisatoren oder auch Biozide gewährleistet werden.

Um höchste Effektivität gegen Korrosion zu erreichen, bedarf es bei der Entwicklung der richtigen Kombination und Wahl von Grundbeschichtung, Vorbehandlung, Funktionalisierung, Grundierung, Applikationsverfahren und des geeigneten Schichtaufbaus. Um diese perfekte Kombination der Schutzbeschichtung zu erhalten, führen wir kundenspezifische Entwicklungsaufträge und Beratungen durch.

Um die Wirksamkeit der Korrosionsschutzbeschichtungen z. B. Lacksysteme zu untersuchen, werden ausgewählte Umgebungseinflüsse wie UV-Strahlung, Klimawechsel, Temperatur usw. in entsprechenden Tests eingestellt und die Proben auf Veränderungen geprüft.
 

    Anwendungsbeispiel: Reinigung und Korrosionsinhibierung von Kühlkreisläufen

    In Kühlkreisläufen müssen teilweise verschiedene Metalle verbaut werden. Bei Betrieb mit Wasser führt dies unweigerlich zu verstärkten Korrosionsangriffen am unedleren Metall und die entsprechenden Ablagerungen zu Durchflussstörungen bzw. Ausfall des Systems.

    Für ein Kühlsystem, bestehend aus Aluminiumlegierung, Kupfer und Edelstahl, wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem:

    1. die Reinigung des Kreislaufes mit inhibierter Sparbeize zur schonenden Entfernung der Korrosionsrückstände durchgeführt wird und
    2. eine wässrige Inhibierungslösung (mit ggf. Biozidzusatz) weitere Korrosionsangriffe sicher verhindert. 
    Korrosionsstrommessung

    Methode zum Nachweis und Auswahl
    von geeigneten Korrosionsinhibitoren
    mittels Korrosionsstrommessung

    Durch eine einfache Messanordnung können Korrosionsströme mithilfe eines Multimeters gemessen werden und dadurch Aussagen zur Wirksamkeit von Inhibierungsmitteln in wässrigen Lösungen getroffen werden. Dies wurde eingesetzt z. B. für Korrosionsuntersuchungen im Kühlkreislauf bei Anwesenheit unterschiedlich edler Metalle oder zur Bestimmung der Wirksamkeit aktiver Korrosionsschutzpigmente für Ihren Einsatz in Korrosionsschutzbeschichtungen.

    Das Schutzpotential von Inhibitoren, die in gelöster Form dem umgebenden und korrosionsverursachenden Medium zugesetzt werden, kann durch Korrosionsstrommessung evaluiert werden. Für korrosionsinhibierende Pigmente, welche in eine Schutzbeschichtung integriert werden sollen, können potentielle Schutzwirkungen bereits mittels der Korrosionsstrommessung in den Suspensionen differenziert werden.

    weitere Verfahren/Schwerpunkte zum Thema Korrosion & Beständigkeit

    Dr. Jörg Leuthäußer

    Bereichsleiter
    Primer und Chemische Oberflächenbehandlung

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    Telefon: +49 3641 2825 48