Plasmatechnologie für Medizintechnik beim Innovationstag Mittelstand in Berlin präsentiert
Im Fokus stand das gemeinsame ZIM-Kooperationsprojekt VascuPla, in dem innovative Lösungen zur Oberflächenmodifizierung von Hochleistungskunststoffen für medizinische Anwendungen entwickelt wurden.
Ein echter Hingucker am Stand war der in Funktion präsentierte Atmosphärendruck-Plasmabrenner, mit dem anschaulich demonstriert wurde, wie sich durch den entwickelten Plasmaprozess die Oberflächeneigenschaften biokompatibler Kunststoffschläuche gezielt verändern lassen.
Für vaskuläre Medizinprodukte wie Arterienkatheter kommen häufig schwer zu verarbeitende Hochleistungspolymere wie PTFE, FEP oder HDPE zum Einsatz. Ihre unpolare Oberfläche und geringe Benetzbarkeit stellen eine große Herausforderung für Klebe- und Druckprozesse dar. Im Rahmen des Projektes wurde ein innovativer Plasmaprozess zur Vorbehandlung dieser Materialien entwickelt, der die gezielte Abscheidung funktioneller Dünnschichten mit haftvermittelnden Gruppen (z. B. Aminogruppen) ermöglicht.
Die Ergebnisse sprechen für sich:
- Deutlich verbesserte Haftungseigenschaften, z. B. für Verklebungen mit Epoxid- oder Acrylatharzen
- Erhöhte Benetzbarkeit der Oberflächen – bis hin zu superhydrophilen Eigenschaften
- Gute Beständigkeit der erzeugten Stickstofffunktionalitäten gegenüber Wasserbeanspruchung
Das Projektziel – die Entwicklung einer vereinfachten Herstellungstechnologie für Arterienkatheter sowie einer integrierten Kennzeichnungsmethode auf den Schläuchen – konnte erfolgreich erreicht und nun in Berlin der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.
Wir danken allen Besucher:innen für das große Interesse und die spannenden Gespräche. Ein besonderer Dank geht an Berrin Küzün von Tigres GmbH für ihre engagierte Unterstützung während der Veranstaltung.
Das Projekt VascuPla wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) durch das BMWK gefördert.
